Im Jahr 1943 erklärte mein Vater Dante in einem klassischen Aufsatz mit dem Titel "Was willst du machen, wenn du gross bist?" im Alter von nur 12 Jahren, dass seine Zukunft darin bestehe, den Beruf des Schreiners zu erlernen, und dass es sein Schicksal sei, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, um einen Beruf auszuüben, den er liebe, der es ihm aber vor allem ermögliche, Fahrrad zu fahren.
Ein "Junge aus dem Dorf", der, wie so viele in dieser Zeit, nur "zu schnell" erwachsen werden konnte, um einen Beruf zu erlernen, sich eine Zukunft aufzubauen und seiner Familie zu helfen. Aber inmitten der Holzspäne seines Lehrlingsarbeitsplatzes flog mein Vater mit seinen Gedanken über die Tessiner Strassen, fuhr mit seinem geliebten Fahrrad und stellte sich das nächste Rennen, den nächsten Anstieg vor.
Ein harter Job, der des Zimmermanns. Eine harte Leidenschaft, die des Radfahrens.
Das war mein Vater, der Mann, der in einem kleinen Gebäude in Bironico begann und nach vielen Opfern 1972 den Grundstein für die heutige Cattani Falegnameria legte.
Mein Vater hatte Riziero Borla an seiner Seite, der zunächst Arbeiter, dann Mitarbeiter, Freund und schliesslich ein vollwertiges Mitglied der Familie war.
An dem Tag, an dem mein Vater mit seinen Lieben, Freunden und seinen 14 Mitarbeitern das 30-jährige Bestehen des Unternehmens feierte, wurden meine Brüder und Schwestern als seine Mitarbeiter im Familienunternehmen erwähnt. Ich, der Jüngste, wurde in einem Artikel in La Regione als der Draufgänger bezeichnet, der noch in der Sekundarschule war und seine ganze Energie in den Radsport steckte, ein würdiger Erbe der Leidenschaft seines Vaters.
Mein Vater hatte mir aber nicht nur die Leidenschaft für zwei Räder vermittelt, sondern auch die für harte Arbeit, für Zweckmässigkeit, für Handarbeit, für das Schreinerhandwerk.
Und so bin ich es, der heute, 70 Jahre später, Familie, Freunde, Mitarbeiter und meine 16 Angestellten zusammenruft, um ein Jubiläum zu feiern, auf das mein Vater, davon bin ich überzeugt, wirklich stolz gewesen wäre.
Seit 1972 hat sich so viel verändert. Das Unternehmen hat den Fortschritt und die Technologie erlebt und sich zu eigen gemacht, indem es sich auf Prozesse spezialisiert hat, die damals noch undenkbar waren.
Heute geht es um Design, klare Linien, minimalistische Profile. Wir verwenden ausschliesslich Schweizer Edelhölzer in Kombination mit Aluminium und Stahl, wir installieren Sicherheitssysteme und zertifiziertes Glas. Aber das Herzstück unseres Handwerks ist immer noch die Holzbearbeitung.
Der Duft der Harze, der von jeder Schnitzerei ausgeht, der blonde Staub, der aufsteigt, wenn ein einfaches Brett in eine Tür, ein Fenster, einen Tisch verwandelt wird.
Neben mir steht mein Sohn Simone, der die Leidenschaft für das Familienunternehmen und auch für den Radsport teilt. Mit ihm wird dieses Unternehmen wahrscheinlich eine noch grössere Entwicklung erleben als das, was ich versucht habe, aufzubauen. Neue Herausforderungen warten auf ihn, neue Technologien, andere Herstellungsverfahren, immer spezifischere Marktanforderungen. Ich werde ihn begleiten, solange es mir möglich ist, denn ich weiss, dass der Name Cattani mit ihm weiterhin für Qualität, Professionalität, Vertrauen und Kompetenz stehen wird.
In unserer Freizeit reiten wir zusammen.
Auch wir, immerhin zwei Jungs aus dem Dorf.